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4. Schierker Brockenpokal: Sommerrodeln mit Teamgeist

4. Schierker Brockenpokal: Sommerrodeln mit Teamgeist

An diesem Wochenende wurde die Tempton-Rodelbahn in Schierke erneut zum nationalen Wettkampfort: Beim 4. Schierker Brockenpokal trafen sich 35 Athletinnen und Athleten aus neun Vereinen und drei Bundesländern, um den zweiten von drei Wettkämpfen der BSD-Sommerpokalserie 2025 auszutragen. Zusätzlich ging ein Vorstarter an den Start – damit reichte das Teilnehmerfeld von 6 bis 70 Jahren und deckte 13 Altersklassen ab.

Besonders erfreulich: Mit Yasmin Kochan (Dresdner SC 1898 e.V) und Chris Neuwirther (ESV Lok Zwickau) konnten gleich zwei neue Gesichter im Breitensportbereich begrüßt werden. Beide waren dem Rodelsport nach längerer Pause kürzlich wieder verfallen und zum ersten Mal auf unserer Bahn am Start. Und sie zeigten: Auch nach einigen Jahren kann man problemlos wieder ins Renngeschehen einsteigen – Rodeln ist wie Radfahren, das verlernt man nicht so schnell.

Bereits am Samstagabend, nach den offiziellen Trainingsläufen, kamen Teilnehmende, Betreuer und Gäste zu einem gemütlichen Beisammensein am Grill zusammen. In lockerer Atmosphäre wurde gelacht, gefachsimpelt und bis in die späten Abendstunden der Sommerrodelsport gefeiert – ein gelungener Start in ein rundum gelungenes Wettkampfwochenende.

Am Renntag zeigte sich das Wetter von seiner besten Seite: Windig, aber trocken – mit einem freundlichen Sonne-Wolken-Mix, der für angenehme Bedingungen sorgte. Entlang der Strecke verfolgten zahlreiche Besucher das Geschehen und feuerten die Sportlerinnen und Sportler lautstark an.

Tatkräftige Unterstützung

Ein besonderes Highlight war der Besuch von Bahnsprecher Hans-Peter Heller aus Oberhof, der gemeinsam mit seiner Tochter Kerstin vor Ort war. Spontan ließ er sich überzeugen, das Rennen zu kommentieren – zur Freude aller Beteiligten ein echter „Hauch von Winter“ inmitten des sommerlichen Geschehens.

Gleichberechtigte Bedingungen bei Materialvielfalt

Um für faire Voraussetzungen zu sorgen, wurden im Wettkampf drei Wertungsläufe mit drei unterschiedlichen Schlitten durchgeführt. Diese Regelung ist Standard beim Sommerrodeln und sorgt dafür, dass die Leistungen der Athletinnen und Athleten unabhängig vom verwendeten Material vergleichbar bleiben.

Starke Leistungen des Schierker Rodel- und Bobsportvereins

Auch sportlich konnte sich der Schierker RBV über zahlreiche Podestplätze freuen:

In der Klasse der Seniorinnen D gingen zwei Starterinnen des Gastgebers ins Rennen. Stephanie Bielenski sicherte sich den Sieg vor ihrer Vereinskollegin Mariann Kestel. Bei den Seniorinnen C gewann Susette Vouilleme vom Schierker RBV souverän vor Mandy Linz (SV Ilmtal Manebach) und Kerstin Heller (RRC Waltershausen). Die männlichen Senioren C waren mit fünf Startern stärker besetzt. Jan Bielenski fuhr auf einen überzeugenden zweiten Platz, während Sven Zieprich für den RBV den vierten Rang belegte. Bei den „Altherren“ der Senioren A holte sich Hans-Jürgen Schnellbach mit Platz zwei ebenfalls einen Podestplatz für den Schierker Verein.

Die vollständigen Ergebnislisten bekommt ihr hier!

Vorfreude auf den Schierker Feuersteinpokal

Mit dem Brockenpokal liegt nun der zweite Wettkampf der BSD-Sommerpokalserie hinter uns, der nächste und letzte findet dann im September in Zwickau statt. Vorher aber das nächste Saisonhighlight in Schierke:
Am 09./10. August 2025 lädt der Schierker RBV zum Schierker Feuersteinpokal ein. Dann wird es zusätzlich ein besonderes Angebot für Besucher geben: „Rodeln für Jedermann“ – ein Erlebnis für Groß und Klein auf der traditionsreichen Rodelbahn am Brockenrand.

Sportliches Beisammensein
Sportliches Beisammensein
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Ein Stück Schierker Sportgeschichte an neuer Stelle

Ein Stück Schierker Sportgeschichte an neuer Stelle

Ein geschichtsträchtiges Denkmal hat einen neuen Platz gefunden: Der Gedenkstein zu Ehren von Luise Wahrendorff, einer prägenden Persönlichkeit der frühen Schierker Sportgeschichte, wurde kürzlich vom Eisstadion an die Rodelbahn umgesetzt. Damit würdigen wir nicht nur ihre Verdienste, sondern schlagen auch eine Brücke zu den Wurzeln unseres Vereins.

Gestiftet wurde der Stein im Jahr 1923 vom „Sport- und Bobsleigh Club Schierke“, dem Vorgänger unseres heutigen Vereins. Luise Wahrendorff hatte sich in den Anfangsjahren nach dem Ersten Weltkrieg mit großer Energie dem Aufbau des Schierker Sportlebens gewidmet – insbesondere der Einrichtung einer Tennisanlage im damaligen Eisplatz, dem heutigen Eisstadion. Ihr unerwarteter Tod am 24. Oktober 1922 hinterließ eine tiefe Lücke. Aus Dankbarkeit beschloss der Club noch im selben Jahr, ihr mit einem Gedenkstein ein bleibendes Andenken zu setzen.

Der Stein blieb über Jahrzehnte erhalten, auch wenn die einstigen Tennisplätze längst verschwunden sind. Seine Inschrift – direkt in den Granit gehauen – war durch Witterung und Flechten kaum noch zu erkennen. Mitglieder des Schierker Harzklubs konnten die Inschrift dennoch freilegen und dokumentieren.

1997 wurde der Gedenkstein schließlich durch die großzügige Unterstützung von Dieter Geyer – dem Enkel des einstigen Förderers und Mitbegründers der Tennisanlage, Apotheker Willy Drube – fachmännisch durch das Harzgranitwerk Wernigerode restauriert und erneut enthüllt.

Die Inschrift lautet:


Seiner
Förderin und Treuen Beraterin
Frau Luise Wahrendorff
als ein Zeichen dankbaren Gedenkens
Der
Sport- u. Bobsleigh Club Schierke.“

Mit der nun erfolgten Umsetzung an die Rodelbahn würdigen wir nicht nur die historische Bedeutung Luise Wahrendorffs, sondern auch die Geschichte unseres Vereins. Der Stein steht heute wieder sichtbar und würdevoll – ein kleines, aber bedeutsames Symbol für das Engagement, das unseren Verein von Beginn an geprägt hat.

Zwei Sportgrößen zu Gast an der Rodelbahn Schierke

Zwei Sportgrößen zu Gast an der Rodelbahn Schierke

Die Rodelbahn Schierke zieht nicht nur Nachwuchssportlerinnen und -sportler an – auch ehemalige Spitzensportler mit Wurzeln im Kufensport nutzen die Gelegenheit, unsere Anlage im Harz persönlich zu besuchen. Im Mai und Juni konnten gleich zwei herausragende Athletinnen begrüßt werden: Sandra Kiriasis und Susi Erdmann.

KJS Altenberg 1988 – Klassentreffen mit sportlicher Einlage

Sportlicher hätte ein Klassentreffen nicht sein können. Der gebürtige Schierker Steffen Meyer, mittlerweile Landesstützpunkttrainer in Altenberg, hat es sich nicht nehmen lassen seine Rodelkameraden von damals mit an unsere Rodelbahn zu nehmen, für ein bisschen sportlichen Einsatz.

Gemeinsam wagte sie sich alle mit Rollenschlitten erneut auf die Bahn – diesmal ganz ohne Wettkampfdruck, dafür mit umso mehr Spaß. Auch wenn 1988 auf den Pullovern steht, verlernt haben sie es nicht.

Mit dabei: eine echte Legende des Kufensports – Sandra Kiriasis. Die gebürtige Dresdnerin begann ihre Karriere als Rennrodlerin, wechselte später erfolgreich in den Bobsport und gewann unter anderem Olympiagold 2006 sowie Silber 2002 im Zweierbob. Auch sieben Weltmeistertitel und zahlreiche Weltcupsiege gehen auf ihr Konto.

Der Besuch war nicht nur ein sportliches Wiedersehen unter ehemaligen Klassenkameraden, sondern auch eine Würdigung der Bahn, die heute jungen Talenten neue Möglichkeiten bietet.


Susi Erdmann zur Stippvisite

Am vergangenen Donnerstag war dann Susi Erdmann zu Gast an der Bahn. Die gebürtige Blankenburgerin war in den Harz gereist, um ihren langjährigen Trainer Ulf Pöppe zu besuchen. Im Anschluss nutzte sie die Gelegenheit für einen kurzen Abstecher zur Rodelbahn in Schierke.

Erdmann war bereits zu DDR-Zeiten auf der damaligen Rodelbahn in Schierke aktiv. Die moderne Anlage kannte sie bislang nur aus Berichten – ein Besuch vor Ort stand deshalb schon länger auf ihrer Liste. Dieses Mal blieb sie am Rand der Bahn, kündigte aber an, bei einem künftigen Besuch auch selbst wieder zu rodeln.

Susi Erdmann war zunächst im Rennrodeln international erfolgreich. Sie gewann unter anderem Silber bei den Olympischen Spielen 1994, Bronze 1992, wurde mehrfache Welt- und Europameisterin und zweimal Gesamtsiegerin des Weltcups. Nach ihrem Wechsel in den Bobsport holte sie Olympiabronze 2002, wurde zweifache Weltmeisterin (2003, 2004) und gewann ebenfalls den Gesamtweltcup.


Mit dem Besuch dieser beiden Ausnahmesportlerinnen wird die Bedeutung der Rodelbahn Schierke erneut unterstrichen – als Ort der sportlichen Begegnung, der Erinnerung und als Perspektive für die nächste Generation im Kufensport.